Gruppenphoto bei der Talabfahrt mit Pulverschnee | © Claudia Oßwald

Skitouren-Ausbildung 2025

Skitouren-Ausbildung 2025 auf der Potsdamer Hütte – 2.009 m – in den Stubaier Alpen

25.02.2025

Dienstag, 21.01. – Theorieabend zur Skitouren-Ausbildung  

Die Lawinenkunde und Risikoeinschätzung sind sehr wichtige Baustein zur Vermeidung von Lawinenunfällen. Daher trafen sich die Teilnehmenden der Skitouren-Ausbildung 2025 sowie weitere Interessenten vorab am Kletterturm der DAV Sektion Markt Schwaben zum Theorieabend, um bei einem spannenden Vortrag die theoretischen Grundlagen der Lawinenkunde und Risikoeinschätzung zu lernen.

 

Freitag, 24.01.  – Ankunft und LVS-Theorie

Geführt von den Ausbildern Markus Sellmeier, Benedikt Scheuerecker und Peter Langenbacher, startete die Skitouren-Ausbildung 2025 auf der Potsdamer Hütte mit 11 motivierten Teilnehmenden.

Trotz geringer Schneelage verlief der Aufstieg problemlos und bot eine gute Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen. Nach dem Einrichten in der Hütte stand am Abend die theoretische Einführung in die Lawinenverschüttetensuche (LVS) auf dem Programm – eine essenzielle Grundlage für die kommenden praktischen Ausbildungstage. 

 

Samstag, 25.01. – Ausbildungstag am Roten Kogel

Bei strahlendem Sonnenschein machten sich alle Gruppen auf den Weg zum Roten Kogel. Unterwegs bot eine alte Schneebrettlawine anschauliches Material für die Lawinenkunde. 

Anfängergruppe – Schneeprofil und erste Orientierungserfahrungen  
Die Anfängergruppe nutzte einen steilen Hang am Roten Kogel, um mit einem 1 Meter hohen Schneeprofil die Schneeschichten und deren Stabilität zu analysieren. Anschließend folgte ein LVS-Training, bevor die Abfahrt begann. Eine spontane Herausforderung ergab sich, als die Gruppe vor einem steileren Hang zögerte und sich über die Rückroute zur Hütte unsicher war. Dies führte zu einer wertvollen Lernerfahrung: im eigenen Spuren und der Erkenntnis, Orientierung und Routenkenntnis sind nicht nur Aufgabe der Führenden, sondern auch der Teilnehmenden einer Skitour. Dank des engagierten Einsatzes des Trainers wurde die Situation souverän gemeistert – und selbst ein kurzfristig verlorener Ski konnte die gute Stimmung nicht trüben.

Mittlere Gruppe – Spitzkehren- und LVS-Training  
Die mittlere Gruppe erreichte das Skidepot am Roten Kogel, wo die Spitzkehren-Technik und der Einsatz von Harscheisen trainiert wurden. Das Üben der Spitzkehren-Technik ist ein sehr wichtiges Element für das sichere Gehen von Skitouren. Nach einer kontrollierten Abfahrt entlang der Aufstiegsspur folgte ein weiteres LVS-Training. Zur Belohnung genossen die Teilnehmenden nach der Rückkehr zur Hütte ein Stück Kuchen in der warmen Sonne – ein perfekter Abschluss des Tages.

Fortgeschrittenengruppe – Gipfel und Kastengrat-Umrundung  
Die Fortgeschrittenen erklommen den 2.834 m hohen Roten Kogel, an diesem Tag ein Gipfelglück pur bei windstillem, sonnigem Wetter mit atemberaubender Aussicht 😊 Nach einer ausgiebigen Pause setzten sie ihre Tour mit einer Umrundung des Karstengrats fort. Die Abfahrt durch den äußeren Bremstall war im oberen Bereich von schönem pulvrigem Schnee geprägt. Beim Einfahren in die Scharte wurden hilfreiche Techniken wie das Einrutschen und Baumstammfahren in steilen Hängen geübt. Weitere Lerninhalte des Tages waren die Verwendung von Harscheisen, Spitzkehren, das Befestigen der Skier am Rucksack und die Hangbeurteilung. Den krönenden Abschluss bildete ein mutiges Eisbad unterhalb der Hütte – eine eiskalte, aber unvergessliche Erfahrung.

Gemeinsamer Hüttenabend – Gemütlichkeit und Geselligkeit  
Nach dem ereignisreichen Tag wurde am Abend Karten gespielt, geratscht und viel gelacht. Ein köstliches Drei-Gänge-Menü und der obligatorische Zirbenschnaps rundeten den Hüttenabend stimmungsvoll ab. 

Sonntag, 26.01. – Neuschnee, Lawinenszenario und kreative Überlebensstrategien  

Am Sonntagmorgen erwarteten die Gruppen 10–20 cm Neuschnee und ein leichter Whiteout – perfekte Bedingungen für ein Mehrfachverschütteten-Szenario sowie eine Schneeprofil-Analyse.

Während des Wartens auf die jeweils andere Gruppe entwickelten sich zwei kreative Strategien zur Kältebewältigung: 
Pinguin-Taktik: Eine Gruppe stellte sich dicht zusammen und lief im Kreis, um sich warm zu halten. 
Schnee-Schaufler: Die andere Gruppe setzte auf Bewegung und widmete sich mit Begeisterung dem Schneeprofilgraben – eine lehrreiche und zugleich wärmende Aktivität.

Nach dem erfolgreichen Training folgte eine traumhafte Pulverschneeabfahrt zurück zur Hütte. Zur Stärkung und zum Aufwärmen gab es dort Kaspressknödel- oder Flädlesuppe, Kuchen und Kaffee. Vor der Heimreise wurde noch ein Skiwachs-Service durchgeführt und ein Gruppenfoto für die Erinnerung gemacht. Glücklicherweise tauchten bei der Tour auch die vermisste Sonnenbrille (in der Hütte) und der Geldbeutel (im Auto) wieder auf.

Fazit

Die Skitouren-Ausbildung 2025 auf der Potsdamer Hütte war ein voller Erfolg. Die gelungene Kombination aus Techniktraining, Lawinenkunde, Orientierungserfahrungen und geselligem Miteinander sorgte für eine fantastische Gruppendynamik. Ein unvergessliches Wochenende, das nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch viele schöne Erinnerungen hinterließ!