Los gings am Parkplatz des Halltal bei leichtem Nieselregen, der Dank Festivalcapes und Regenhüllen wenigstens den Rucksäcken nichts anhaben konnte. Von Anfang an hatte die ein oder andere schon Probleme mit dem schweren Rucksack, und entschleunigte die Truppe ziemlich. Über einen zum Bach gewordenen Weg und den Issagnger ist es dann langsam und von einer Brotzeit unterbrochen zum Lafatscherjoch raufgegangen. Was sich durch körperliche Beschwerden zweier Damen erschwerte, da Hüfte und Rücken nicht mehr mitmachten, mussten die Rucksäcke von Ihren Burschen getragen werden.
Nach einem Treffen mit Schafen und Gamsen(oder warens doch Rentiere?!) haben wir dann hinterhalb der Isarquellen unser Nachtquartier aufgeschlagen. Abendessen und rein in den Biwaksack gekuschelt. In der Nacht wurde uns sogar ein wunderschöner Sternenhimmel gegönnt, wie man in halt nur in den Bergen hat.
Ab Morgen wurde sich erstmal im frühen Sonnenlicht erleichtert und das feuchte Biwakzeug getrocknet. Hernach wurden 600HM hinab zum Rossloch bewältigt, die wiederum nach obengelaufen werden mussten. Erneut fiel eine Packeselin, wegen Hüftproblemen aus, erneut musste das wichtigste umgeladen werden auf die anderen. Wasser wurde aufgefüllt, und der Anstieg auf die Laliderer Biwakschachtel angegangen, wobei erneut der Rücken einer unsrer Damen versagte und ihr Rucksack wieder von den andern Mannsbilder genommen wurde. Nach einem mühevollen und ziagadem Gelatsche kam die raumschiffartige Biwakschachtel in Sicht. Erschöpft erholten wir uns erstmal vom Aufstieg, was einem fremden Bergsteiger nicht vergönnt war. Seiner Erschöpfung ließ der Prinz vom Laliderer Spitzenbiwak freien Lauf, und ergoss seinen Mageninhalt hin und wieder hinter der Biwakschachtel.
Selbige war für 12 Personen ausgelegt, da bereits 5 Leute da waren, war das Biwak eh schon überbelegt, bei unserem Pech kamen nochmals 2 Leute herauf. Da der Prinz auf ein Bett für sich allein Bestand, mussten es sich vier Leute auf dem Boden und unter den Betten bequem machen. Da ein paar Hobbyfotografen da waren, wurden wir um halb sechs in der Früh geweckt. Auch wir quälten uns raus, und genossen den Sonnenaufgang direkt am Grat.
Der Abstieg ist dann mehr oder weniger einfach gewesen. Runter durchs Rossloch und das EWIGE Hinterautal hinaus. Dieser Marsch brachte alle an ihre Grenzen, sowohl mental als auch körperlich. Das Schlimmste waren leider Gottes die ganzen „Bergsteiger“ die mit Damenrad mit E-Motor und Picknickkorb die Natur genießen. Dabei entstand auch die Idee NIE wieder ins Karwendel ohne Radl zu fahren, da die Hatscherei zermürbt.
Von Scharnitz aus gings für zwei von uns per Zug, Bus und zu Fuß zurück zu den Autos um den Rest in Scharnitz aufzugabeln.
Auf jeden Fall hatten wir eine schöne Zeit, wenn sie auch etwas anstrengend verbracht wurde. Insgesamt 4800 HM kann man schon so stehn lassen.