Freitag Nachmittag gings für Marina und Floh los Richtung Chamonix, wobei erstmal am Forclaz
Pass geschlafen wurde. Am Samstag hieß es Zeug zusammenpacken und zur Turiner Hütte brachte
uns die Seilbahn. Für die Aklimatisation musste die Lifting du Roi am Petit Capucin herhalten, die
bis auf das Abseilen kaum ein Problem darstellte, und schöne Granitkletterei bei besten Aussichten
auf die umliegenden Berge.
Richtig los gings am Sonntag, zwar gemütlich um 07:00 Uhr, aber nicht weniger zügig zum Dent du
Géant, der auf dem Normalweg an dicken Tauen erklettert wurde. Auch wenn recht viel los war
konnte eigentlich von überforderten Japanerinen, und schimpfenden Französinen jeder überholt
werden. Nach dem Abseilen zum Grat, musste man nur noch dem ausgesetzten Firngrat des
Rochfort Grat folgen, der über die Aiguille de Rochfort und den Dôme de Rochfort führt. Weiter
über den Grat gelangt man zum Ende dann abseilend zum Col de Jorasse und dem Canzio Biwak.
Dort wurde Schnee geschmolzen, gegessen, und bald war auch Schlafenszeit.
Die Kletterei zur Pointe Young in der Früh stellte sich dann doch schwieriger heraus als
angenommen, da mit Schnee und teils Eis alles gesichert werden musste. Nach längerer Zeit und
teils büchiger Kletterei waren wir dann auf der Pointe Young dem ersten Gipfel der Grand Jorasse
Überschreitung. Ausgesetzt klettert man weiter, und kommt abseilend und querend an den Fuß eines
Couloirs voll mit Schnee und Eis, welches dann zur Pointe Maguerite führt. Weiter auf dem
zackigen und noch ausgesetzteren Grat klettert man zur Pointe Hélène, und dann weiter zur Pointe
Croz. Danach wurde es leichter, sprich man konnte sich zügig steigend über Firn dem Pointe
Whymper nähern. Auf dem Gipfel war es dann doch schon so spät, dass der Abstieg über die
Whymper-Rippe herhalten musste, der immer noch lange dauerte, und am Fuß der Rippe über eine
steile Gletscherflanke geführt hätte. Nachdem es fast dunkel wurde, musste die Flanke um eine sehr
kalte, verschneite und lange Nacht verschoben werden.
Am nächsten Tag gings noch über die Flanke und dann runter ins Tal, wo erstmal alles getrocknet
wurde und eine Dusche aufgesucht werden musste.
Eine sehr tolle Tour, die einem einiges abverlangt, vor allem in Hinsicht der Ausgesetztheit. Zwar
waren die Verhältnisse nicht ganz optimal, aber wie viele sollten wir nicht scheitern.
Somit eine gelungene Tour.