Am Freitag Nachmittag den 23.3.18 trafen sich Lutz, Ali, Ulli, Bernie, Elke und Walter und fuhren gemeinsam mit dem Car-Sharingbus noch bis Como und am Folgetag nach Cuneo. Hier wurde das Auto abgestellt und per Taxi ging es dann noch bis ins Col de Turini wo wir uns am Abend noch mit Reinhard verabredet hatten.
Am Sonntag wurden endlich die Ski aufgefellt und wir stiegen über das Camp d`Argent hoch zu den Militärruinen Des Trois Communes. Nun ging es spannend, absolut einsam, am scharfen Grat nordwestwärts zum Baisse de St-Veran, den Cime de Tour an seiner NO-Flanke querend zum Col de Raus und über dem Pas du Diable hinunter zum Refuge Merveilles, unserem nächsten Nachtquartier. Die Hütte war gut eingeschneit so dass nur ein kleines „Loch in die Tiefe“ ins Innere führte!
Der nächste Tag führt durch das landschaftlich wunderschöne Valle des Merveilles, über das Baisse Valmasques und Baisse du Basto zum Refuge de Nice. Nach kurzer Diskussion ob wir hier nächtigen sollen oder doch wie geplant noch eine Etappe dran hängen, zog die gesamte Truppe weiter: Lac de la Fous- Pas du Mont Colomb- wedelnd zum Gias Abret und nochmals mühevoll hoch zum Pas des Ladres. Oben angekommen freuten wir uns alle auf das „nur noch abwärts“! nach le Boréon, wo wir am Abend im Hotel le Boréon mit Käseraclette und allerlei Destillaten bestens verwöhnt wurden!
Am Dienstag stand wieder eine sehr lange einsame Etappe auf dem Programm:
Zuerst hoch, durch lichte Lärchenwälder zum Col de Salèse dann im „auf und ab“ die steilen Südhänge des Pointe Giegen und Pointe Colette querend, aufsteigend zum Col Merciere hinab in den Skizirkus zu den „Hotelbunkern“ von Isola 2000. Wie schön einsam waren doch die letzten Tage!
Am nächsten Morgen liefen wir erst die Piste hoch zum Col de la Lombarde. Hier verließen wir wieder den Skizurkus und fuhren das Vallone d´Orgials abwärts nach Santo di S. Anna. Das Kloster war teilweise bis zur Traufe eingeschneit so dass wir den First der Kirche mit Ski „eroberten“! Nach Rast in der warmen Frühlingssonne stiegen wir auf zum Cima di Tesina…ein wunderschöner einsamer Gipfel wo die letzten Meter zu erklettern sind. Im Anschluss stand eine Abfahrt durch das einsame Vallone di Roccias, zum Schluss in wilder Wildbachrally, hinuter nach Callieri. Schon etwas erschöpft hies es nochmals „Auffellen“, um unser nächstes Nächtigungsquartier in S.Bernolfo zu erreichen.
Nachdem am nächsten Tag das Wetter nicht mehr so stabil war entschieden wir uns vorerst nicht die geplante Durchquerung zum Winterraum des Refuge de Rabuons fortzusetzen und stiegen in das südlich gelegene Tal zum Refuge del Laus auf. Im Anschluß südwestwärts durch das Collalungatal zum Cime de Colle Longue, den wir im völligen „Whiteout“ erreichten. Im „Gänsemarsch-Schneepflug“ ins „Weiß“ fuhren wir hinab zum Col de la Seche. Endlich machten die Wolken ein wenig auf und wir sahen nun die Abfahrt über das Seccia-Tal zurück nach Bernolfo.
Nachdem der Wetterbericht weiterhin nicht gerade eine optimale Wettervorhersage präsentierte, entschieden wir uns, nicht den ursprünglichen Weiterweg über die „Mausefalle“ Refuge Rabuons (von hier gibt es keinen Rückzug ins Ort sondern nur beiderseitig über sehr steiles Gelände einen Weiterweg) fortzuführen. Wir stiegen auf zum Passo di Laroussa. Nun stand eine absolute „Bruchharschabfahrt“ garniert mit diffusem Licht hinab hinunter zum Rif. Migliorero bevor. Eigentlich wollten wir noch über den Passo di Rostagno ins Vallone del Piz. Aber aufgrund des Wetters und dem „Abfahrtsschmankerl“ war die Gruppe nicht für einen erneuten Aufstieg zu bewegen. Also nutzen wir den Winterraum für ein Travellunch mit Espressoeinlage bevor wir uns auf die Abfahrt ins Tal machten. Beim letzten Abbremsschwung verdrehte sich auch noch Ali das Knie. Nachdem auch das Wetter nicht mehr so mitspielte entschlossen wir uns am nächsten Tag vom Valle Stura die Heimfahrt anzutreten, so dass wir noch zu rechten Zeit im Kreise der Familie das Osterfest feiern konnten. Wir wünschen Ali eine schnellstmögliche Genesung dass er bald wieder mit uns auf Tour geht!
Fazit: Eine wunderschöne, abwechslungsreiche, einsame Skidurchquerung die man nur weiterempfehlen kann!