Schon wieder war Traumwetter angesagt! Erwin war diesmal der Organisator der
SPIRI-Tour, hatte alles gut vorbereitet und unsere Unternehmung gleich unter
das Motto ‚Herbst‘ gestellt. Gerlinde war wegen dringender alternativer
Termine an diesem Tag verhindert – eigentlich – denn letztendlich wurde sie
doch „schwach“ und war wie immer mit dabei.
Treffen ganz zeitig um 6 Uhr beim Norma-Parkplatz in Markt Schwaben
(Spiritualität und ‚Nacht‘ ziehen sich anscheinend irgendwie an). Zu sechst
(Erwin, Gerlinde, Jacqueline, Isolde, Wolfgang und Werner) machten wir uns
auf die Anreise. Am Inntal-Dreieck präsentierte sich uns, noch weitgehend im
Dunkeln, wie ein Scherenschnitt verheißungsvoll die Kulisse der Voralpen,
eingerahmt vom ersten Morgenrot.
Ausgehend von einem Parkplatz im Ortsteil Scheiben bei Erl in Tirol, es war
inzwischen hell, wanderten wir los, vorbei am Kalvarienberg mit erster
Aussicht, durch die herbstliche Landschaft. Am Anfang noch kühler und
feucht, mit zunehmender Sonne angenehmer und mild. Der Weg wurde bald enger,
führte uns windungsreich und steiler (und stiller) durch den Wald über viele
Wurzeln hinauf. Eine tolle Herbstlandschaft und -Stimmung beeindruckten uns,
welche wir auch fotografisch festzuhalten versuchten.
Vorbei an der (noch) menschenleeren Kranzhorn-Schutzhütte erreichten wir
bald die Kapelle, wo wir uns eine besinnliche Pause gönnten. Zum
naheliegenden Kranzhorn-Gipfel (1368 m) war es nun nur noch ein
Katzensprung. Der markante und etwas ausgesetzte Felsvorsprung dort mit
seinen zwei Gipfelkreuzen (österreichisch und deutsch) war so früh am
Vormittag noch fast für uns alleine, und es bot sich eine faszinierende
Aussicht und Weitsicht. Im Westen u. a. der Wendelstein, im Süden die
Kitzbüheler Alpen zu sehen. Unter uns das weite Inntal – dort kroch doch vor
geologisch gar nicht allzu langer Zeit der mächtige Inntal-Gletscher
tal-füllend nach Norden. Ja, alles fließt und ist im Wandel begriffen, nicht
nur die Blätter im Herbst-Wald.
Auf dem Rückweg talwärts kehrten wir doch noch in der Kranzhorn-Schutzhütte
ein, die nun schon deutlich belebter war, und sahen entspannt zum gegenüber
liegenden Hang, wo der Anstieg zum Gipfel zunehmend einer gut bevölkerten
Ameisenstraße ähnelte.
Nun doch glücklich übers zeitige Aufstehen, ging es wieder runter zum
Parkplatz, mit so manchem Innehalten zum Fotografieren und Staunen.
Danke an Erwin – mit Gerlinde – für die Führung dieser schönen Tour!